Eine verzweifelte Frau, die an Depressionen leidet

Symptome einer Depression: Woran erkenne ich, dass ich an einer Depression leide?

In diesem Artikel wird erklärt, wie man eine Depression erkennen kann, welche Symptome sie mit sich bringt und wie sie das tägliche Leben beeinflusst. Es werden verschiedene Formen der Depression beschrieben und sowohl die emotionalen als auch körperlichen Auswirkungen beleuchtet. Der Artikel bietet Hoffnung und ermutigt dazu, offen über eigene Gefühle zu sprechen, um den Weg zur Heilung zu finden.

Eva-Maria Goblirsch

Eva-Maria Goblirsch

Eine Depression ist weit mehr als nur ein „schlechter Tag“ oder eine vorübergehende Phase der Niedergeschlagenheit. Depression ist eine Erkrankung, die Menschen in jeder Lebensphase treffen kann. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass bestimmte Altersgruppen zwar spezifische Risikofaktoren haben können, aber niemand vor dieser Krankheit geschützt ist.

Das Wichtigste ist, die Symptome frühzeitig zu erkennen und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Sie ist eine behandelbare Erkrankung, die professionelle Hilfe und emotionale Unterstützung erfordert – unabhängig von Alter, Religion oder Herkunft.

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie sich eine Depression erkennen lässt und welche spezifischen Symptome dabei auftreten.

Typische Anzeichen, die darauf hindeuten können, sind:

  • Anhaltende Niedergeschlagenheit: Du fühlst dich über Wochen oder Monate hinweg traurig, leer oder hoffnungslos.
  • Interessenverlust: Dinge, die dir früher Freude bereitet haben, fühlen sich bedeutungslos an.
  • Schwierigkeiten im Alltag: Selbst einfache Aufgaben wie Zähneputzen oder Einkaufen erscheinen dir unerträglich.
  • Schlafprobleme: Du kannst entweder nicht einschlafen, wachst oft auf oder schläfst viel mehr als sonst.
  • Konzentrationsprobleme: Deine Gedanken sind wie in Nebel gehüllt, und selbst einfache Entscheidungen fallen schwer.
  • Gefühl der Wertlosigkeit: Du hast das Gefühl, nichts wert zu sein oder ständig zu versagen.

Diese Symptome können sich individuell unterscheiden und in ihrer Intensität variieren. Wichtig ist, dass sie oft über längere Zeit bestehen bleiben und deinen Alltag erheblich beeinträchtigen.

Wie fühlt sich eine Depression an?

Viele Menschen berichten, dass sich eine Depression schwer in Worte fassen lässt. Hier sind persönliche Einblicke, die vielleicht ein besseres Verständnis vermitteln:

Maria, 32: „Es fühlte sich an, als ob jemand einen schweren Mantel aus Blei über mich gelegt hat. Alles wurde langsamer, trüber. Ich wollte einfach nur schlafen, weil das die einzige Zeit war, in der ich nichts fühlen musste. "Aber selbst Schlaf war oft nicht möglich.“

Lars, 45: „Es war nicht nur Traurigkeit. Es war, als ob mein Leben keinen Sinn mehr hatte. Ich war von Menschen umgeben, aber fühlte mich unendlich allein. Ich habe mich gefragt, warum ich überhaupt weitermachen sollte.“

Roni, 50: „Ich habe kein Interesse mehr an den Dingen, die mir früher Freude bereitet haben – meine Hobbys, Treffen mit Freunden oder sogar mein Lieblingsessen." Alles fühlt sich leer an. Diese innere Leere ist überwältigend, als ob etwas in mir verschwunden ist, und ich habe keine Ahnung, wie ich es zurückholen kann. Dabei bin ich ständig müde, obwohl ich viel schlafe, und trotzdem fühle ich mich nie ausgeruht.“

Martina, 40: „In meinem Kopf läuft ständig ein negativer Film ab. Ich mache mir Vorwürfe für alles, was in meinem Leben schief läuft, und ich habe das Gefühl, dass ich allen um mich herum nur eine Last bin. Egal, wie viel meine Familie versucht, mir zu helfen, ich fühle mich, als ob ich sie enttäusche. Ich kann mich auf nichts konzentrieren – selbst einfache Dinge wie das Lesen eines Buches oder eine kurze Unterhaltung strengen mich so sehr an, dass ich das Gefühl habe, gleich zusammenzubrechen.”

Diese Erfahrungen zeigen, dass eine Depression mehr ist als „einfach nur traurig sein“. Sie kann emotional und körperlich belastend sein und Betroffene in eine scheinbar endlose Spirale von Negativität ziehen.

Welche Arten von Depressionen gibt es?

Nicht jede Depression ist gleich. Es gibt verschiedene Formen, die sich in ihrer Ursache und ihrem Verlauf unterscheiden:

Die häufigste Form, gekennzeichnet durch depressive Episoden, wird „Unipolare Depression“ genannt. Der Begriff "Unipolar" hebt hervor, dass die Stimmung in eine Richtung besonders ausgeprägt ist. Im Gegensatz zur „Bipolaren Störung“, bei der die Stimmung zwischen Depression und Manie schwankt.

Der Begriff Bipolare Störung bezeichnet den Wechsel zwischen extremen Hochs, wenn die Stimmung ungewöhnlich hoch, gereizt oder euphorisch wird (Manie) und tiefer Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit (Depression).

Es gibt auch eine anhaltende depressive Verstimmung, indem die Betroffenen sich fast ständig niedergeschlagen oder emotional „gedämpft“ fühlen, genannt „Dysthymie“. Die Intensität der Symptome ist oft geringer als bei einer Depression, dennoch beeinträchtigen sie das Leben deutlich und bestehen meist über mindestens zwei Jahre.

Sehr bekannt zwischen Frauen und trotzdem immer wieder vergessen, ist die Postpartale Depression, auch Wochenbettdepression genannt. Tritt innerhalb der ersten Wochen bis Monate nach der Geburt auf und beeinträchtigt das Wohlbefinden der Mutter und ihre Fähigkeit, sich um das Baby zu kümmern. Es werden Schuldgefühle, bzw. das Gefühl, „keine gute Mutter zu sein“ ausgelöst. Überwältigende Ängste, oft um das Wohl des Kindes, werden von Mütter auch geäußert.

Eine Depression, die vor allem in den dunklen Wintermonaten auftritt, wird „Saisonale Depression (SAD)“ genannt. Menschen, die unter SAD leiden, erleben in den dunkleren Monaten depressive Symptome, die im Frühling oder Sommer wieder abklingen. Die zeitliche Begrenzung (auf die Herbst- und Wintermonaten begrenzt), und die Wiederkehrung der Episoden (immer wieder ähnliche Symptome zur gleichen Jahreszeit) sind die Hauptmerkmale dieser Form von Depression.

Welche körperlichen Symptome treten auf?

Depressionen wirken sich nicht nur auf die Psyche aus, sondern können auch den Körper belasten. Erschöpfung und Müdigkeit lassen sich spüren, wenn du dich selbst nach langem Schlaf ausgelaugt fühlst. Dabei können körperliche Schmerzen wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Verspannungen auftreten. Im Ernährungsbereich können auch Veränderungen vorkommen, indem es viel zu wenig oder zu viel gegessen wird, d.h. dein Appetit und Hunger Rhythmus zeigen deutlich eine Umstellung. Es können Magen-Darm-Beschwerden auftreten, in Form von Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen. In manchen Fällen haben sich Herzklopfen oder Atemnot festgestellt, oft auch als Zeichen von Stress oder Angst, die mit Depressionen einhergehen

Du bist nicht allein

Wenn du dich in diesen Beschreibungen wiedererkennst, sei dir bewusst: Du bist nicht allein. Depression ist eine ernsthafte, aber behandelbare Erkrankung. Es ist mutig und wichtig, sich Hilfe zu holen – sei es durch Gespräche mit nahestehenden Menschen, einen Arztbesuch oder die Kontaktaufnahme mit einem Therapeuten.

Dein Gefühl ist real und auch wenn es schwer zu glauben sein kann, sind Wege der Hoffnung und Heilung möglich. Du verdienst es, dich wieder leicht und lebendig zu fühlen, sprich darüber, weil darüber sprechen hilft.

Quellen

  • Depressive Episode. Klassifikation nach ICD-10. (Link)
  • "Mit Depression umgehen". Artikeln zum Thema Depression. (Link)