Wie du deinen Selbstwert stärken kannst
In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Selbstwert aktiv stärken kannst. Wir werfen einen Blick darauf, wie sich dein Selbstwert auf dein Leben auswirkt – sei es in Bezug auf dein Wohlbefinden, deine Beziehungen oder deine Herausforderungen. Du lernst, warum ein stabiler Selbstwert wichtig für deine Zufriedenheit ist und erhältst praktische Tipps, wie du dein Selbstbewusstsein fördern kannst. Ganz gleich, wie du dich derzeit siehst – es gibt immer Wege, deinen Selbstwert zu steigern und mehr Vertrauen in dich selbst zu entwickeln.
Eva-Maria Goblirsch
Lesedauer 5 Minuten
Hast du dich schon einmal gefragt, wie du dich selbst wahrnimmst? Welche Gedanken kommen dir in den Sinn, wenn du an dich selbst denkst? Vielleicht siehst du dich als stark, erfolgreich oder sozial – oder vielleicht hast du den Eindruck, dass negative Selbstbewertungen überwiegen. Möglicherweise erkennst du an manchen Tagen beides: positive und negative Gedanken über dich selbst.
Dein Selbstwert, also die innere Bewertung deiner eigenen Person, ist ein vielschichtiger Aspekt deines Lebens. Er spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie du dich fühlst, wie du mit Herausforderungen umgehst und wie du auf andere wirkst. Ein niedriger Selbstwert kann mit Unsicherheit, Angst oder Selbstkritik einhergehen, während ein stabiler Selbstwert dir dabei hilft, glücklich, resilient und zufrieden zu sein. Doch egal, wo du gerade stehst: Dein Selbstwert ist nicht in Stein gemeißelt – du kannst ihn bewusst stärken.
In diesem Artikel schauen wir uns an, was den Selbstwert ausmacht, wie er sich auf dein Leben auswirkt und welche praktischen Schritte du unternehmen kannst, um dein Selbstbewusstsein zu fördern.
Was ist Selbstwert und wie entsteht er?
Selbstwert, auch als Selbstwertgefühl bekannt, beschreibt die Bewertung, die du dir selbst zuschreibst. Er ist rein subjektiv und spiegelt nicht das wider, was andere von dir denken, sondern das, was du über dich selbst glaubst. Diese Bewertungen können sowohl global ausfallen („Ich bin ein Versager“) als auch situationsbezogen sein („Ich bin schlecht in Mathe, aber kreativ“).
Dein Selbstwertgefühl wird von verschiedenen Faktoren geprägt:
- Erfahrungen aus der Kindheit: Wie viel Wertschätzung hast du von deinen Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen erfahren?
- Lebensereignisse: Erfolge, Misserfolge, Lob und Kritik hinterlassen bleibende Spuren.
- Genetik und Persönlichkeit: Manche Menschen sind von Natur aus selbstbewusster, während andere dazu neigen, sich häufiger zu hinterfragen.
Dein Selbstwert ist kein statischer Zustand – er kann je nach Lebenssituation schwanken. Du ziehst ihn oft aus Bereichen, die dir wichtig sind, etwa deiner Familie, deinem Beruf, deinem Aussehen oder deinen Fähigkeiten. Deshalb kann es sein, dass du in einem Lebensbereich sehr selbstbewusst bist, während du in einem anderen eher unsicher reagierst.
Warum ist Selbstwert wichtig?
Ein stabiler Selbstwert hat einen großen Einfluss auf deine mentale Gesundheit. Er hilft dir, schwierige Situationen zu meistern, Kritik besser zu verarbeiten und dich selbst wertzuschätzen – unabhängig davon, was im Außen geschieht. Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl empfinden mehr Zufriedenheit, sind oft optimistischer und haben ein besseres Stressmanagement.
Andererseits kann ein niedriger oder instabiler Selbstwertgefühl problematisch sein. Betroffene fühlen sich häufig verunsichert, richten ihre Aufmerksamkeit stark auf Fehler und Misserfolge oder machen ihren Wert von äußeren Standards abhängig. Diese Selbstzweifel können die Entstehung von Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Problemen begünstigen. Doch auch ein übersteigerter Selbstwert kann nachteilig sein: Wenn jemand zu stark auf seine eigenen Stärken fixiert ist, bleibt oft wenig Raum für Selbstreflexion und Weiterentwicklung.
Woran erkennst du ein geringes Selbstwertgefühl?
Ein niedriges Selbstwertgefühl zeigt sich oft durch allgemeine Unzufriedenheit mit der eigenen Person. Du fühlst dich vielleicht weniger wertvoll oder vergleichst dich ständig negativ mit anderen. Auch instabile Selbstwertgefühle, bei denen dein Bild von dir stark von äußeren Ereignissen abhängt, sind typisch.
Ein Beispiel: Eine schlechte Note oder ein Streit mit einem Freund führt dazu, dass du glaubst, „einfach dumm“ oder „nicht liebenswert“ zu sein. Solche Gedanken können sich in einer Leistungsgesellschaft schnell festsetzen, da Erfolg und Wert oft eng miteinander verknüpft werden. Wenn du deinen Wert nur an äußeren Leistungen misst, riskierst du, dich selbst zu überfordern oder vor lauter Angst vor Misserfolg gar nicht mehr aktiv zu werden.
Strategien, um den Selbstwert zu stärken
Glücklicherweise kannst du deinen Selbstwert stärken – mit Zeit, Übung und einer bewussten Veränderung deiner Denkmuster. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:
1. Selbstfürsorge: Sorge gut für dich!
Ein achtsamer Umgang mit dir selbst ist die Basis für ein gesundes Selbstwertgefühl. Achte darauf, dass du ausreichend Schlaf bekommst, dich gesund ernährst und genügend Wasser trinkst. Plane regelmäßig Zeit für Entspannung und Aktivitäten ein, die dir Freude bereiten – sei es Sport, Spaziergänge, Malen oder ein gutes Buch. Je besser du dich um dich selbst kümmerst, desto mehr stärkst du dein Gefühl von Selbstliebe und Wertschätzung.
2. Übe Achtsamkeit
Achtsamkeitsübungen helfen dir, dich und deine Umgebung wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Sie fördern Akzeptanz und das Bewusstsein dafür, dass du als Mensch wertvoll bist – unabhängig von deinen Schwächen. Niemand ist perfekt, und das ist in Ordnung. Achtsamkeit kann dir helfen, diese Haltung in deinen Alltag zu integrieren.
3. Fokus auf das Positive
Lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf die Dinge, die du gut machst. Eine einfache Methode ist das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs: Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, die dir an diesem Tag gut gelungen sind oder die dich glücklich gemacht haben. Alternativ kannst du die sogenannte „Bohnenübung“ ausprobieren: Stecke dir morgens eine Handvoll Bohnen oder Erbsen in die rechte Tasche. Jedes Mal, wenn dir etwas Positives passiert, wandert eine Bohne in die linke Tasche. Am Ende des Tages kannst du zählen, wie viel Gutes dir widerfahren ist.
4. Übe dich in positiver Selbstwahrnehmung
Die Spiegelübung ist ein weiteres wirkungsvolles Tool. Stelle dich vor den Spiegel und konzentriere dich auf die Aspekte, die dir an dir selbst gefallen – sei es dein Lächeln, deine Augen oder deine Haare. Sprich dir dabei selbst Mut zu und schenke dir ein Lächeln.
Fazit: Dein Selbstwert ist veränderbar
Dein Selbstwert wird von vielen Faktoren beeinflusst, aber du hast die Möglichkeit, ihn bewusst zu stärken. Durch Selbstfürsorge, Achtsamkeit und einen positiven Fokus kannst du schrittweise mehr Selbstvertrauen entwickeln. Wenn dich Unsicherheiten oder Selbstzweifel dennoch stark belasten, kann eine Psychotherapie eine hilfreiche Unterstützung sein. Denke daran: Du bist wertvoll – nicht, weil du etwas leistest, sondern weil du bist, wer du bist.
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Quellen
- https://www.angstselbsthilfe.de/wp-content/uploads/2016/01/8.pdf
- https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/selbstwert
- https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/selbstwertregulation
- https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/selbstwertstabilitaet
- https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/selbstwertkontingenz
- Psychologische Therapie (K.Grawe)
- Blogartikel dazu: Die Grundbedürfnisse nach Klaus Grawe bei Kindern und Jugendlichen: Das Bedürfnis nach Lust und Unlust
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