Post Stress Syndrom vs. PTSD: Was ist der Unterschied?

Was ist das Post Stress Syndrom?

Das Post Stress Syndrom ist eine relativ neue Diagnose, die nicht so weit verbreitet ist wie PTSD. Es bezieht sich auf die stressbedingten Reaktionen, die Menschen nach intensiven oder langfristigen Belastungen erfahren können, ohne dass diese Belastungen zwangsläufig traumatischer Natur sind. Im Wesentlichen handelt es sich um eine chronische Stressreaktion, die nach wiederholtem oder anhaltendem Stress auftritt.

Hauptmerkmale des Post Stress Syndroms

Langfristige Belastungen, wie übermäßige berufliche Anforderungen, familiäre Probleme oder finanzielle Sorgen, können zu einem Post Stress Syndrom führen.

Symptome: Zu den häufigsten Symptomen gehören Schlafstörungen, Erschöpfung, Reizbarkeit, Angstzustände und depressive Verstimmungen.

Ursachen: Der Ursprung des Post Stress Syndroms liegt nicht unbedingt in einem einmaligen traumatischen Erlebnis, sondern in wiederkehrendem oder anhaltendem Stress.

Was ist PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung)?

PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung) ist eine ernste psychische Erkrankung, die nach dem Erleben von extrem belastenden oder traumatischen Ereignissen auftritt. Diese können Kriegserfahrungen, schwere Unfälle, Naturkatastrophen oder Missbrauch umfassen. PTSD wurde erstmals 1980 von der American Psychiatric Association als eigenständige Diagnose anerkannt.

Hauptmerkmale von PTSD

PTSD tritt nach einem einmaligen, intensiven traumatischen Ereignis auf, das die betroffene Person extrem belastet hat.

Symptome: Zu den häufigsten Symptomen gehören Flashbacks, Albträume, extreme Angst, Vermeidung von Situationen, die an das Trauma erinnern, und emotionale Taubheit.

Ursachen: PTSD wird durch ein einzelnes oder mehrere traumatische Erlebnisse ausgelöst, bei denen die betroffene Person das Gefühl hat, in Lebensgefahr zu sein oder extremen emotionalen Schmerz zu erfahren.

Die Unterschiede im Detail

Obwohl das Post Stress Syndrom und PTSD ähnliche Symptome aufweisen, gibt es entscheidende Unterschiede in Bezug auf Ursachen, Intensität und Behandlungsansätze.

1. Ursachen:

Post Stress Syndrom: Entsteht durch langfristigen oder wiederholten Stress, der nicht unbedingt traumatischer Natur sein muss. Es kann durch chronische Belastungen im Alltag entstehen, wie anhaltender beruflicher Stress oder familiäre Konflikte.

PTSD: Tritt nach einem einmaligen, extrem traumatischen Ereignis auf, das die betroffene Person emotional und psychisch stark belastet.

2. Symptome:

Post Stress Syndrom: Zu den häufigen Symptomen gehören körperliche Erschöpfung, Schlafstörungen und ein allgemeines Gefühl der Überforderung. Die Symptome sind oft weniger intensiv und treten nach wiederholtem Stress auf.

PTSD: PTSD-Symptome sind intensiver und beinhalten Flashbacks, Albträume und das ständige Wiedererleben des traumatischen Ereignisses. Betroffene vermeiden häufig Orte oder Situationen, die sie an das Trauma erinnern.

3. Behandlungsmöglichkeiten:

Post Stress Syndrom: Die Behandlung des Post Stress Syndroms konzentriert sich häufig auf Stressbewältigungsstrategien, wie Meditation, Yoga und kognitive Verhaltenstherapie. Ein gesunder Lebensstil, ausreichend Schlaf und regelmäßige Pausen sind entscheidend, um die Symptome zu lindern.

PTSD: Bei PTSD wird eine intensivere Behandlung benötigt, die möglicherweise traumafokussierte Therapie (wie EMDR oder konfrontative Therapie), medikamentöse Unterstützung oder Ketamintherapie umfasst. Es ist wichtig, dass die betroffene Person professionelle Hilfe von Psychotherapeuten oder Psychiatern in Anspruch nimmt.

Welche Symptome sind bei beiden Störungen typisch?

Obwohl die beiden Störungen unterschiedliche Ursachen und Hintergründe haben, teilen sie einige ähnliche Symptome, wie:

Angstzustände: Sowohl beim Post Stress Syndrom als auch bei PTSD können intensive Ängste auftreten, die den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Schlafstörungen: Nächtliche Wachphasen oder Schlaflosigkeit sind bei beiden Erkrankungen häufige Symptome.

Emotionale Taubheit: Menschen, die an den jeweiligen Syndromen leiden, berichten oft von Gefühlen der Entfremdung oder der Unfähigkeit, ihre Emotionen richtig zu spüren.

Reizbarkeit: Eine erhöhte Reizbarkeit oder eine niedrige Frustrationstoleranz ist bei beiden Erkrankungen weit verbreitet.

Zusammengefasst...

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Post Stress Syndrom und PTSD beide ernste psychische Erkrankungen sind, die mit chronischem Stress und belastenden Erlebnissen verbunden sind. Während das Post Stress Syndrom durch langfristigen, wiederholten Stress ohne ein einzelnes traumatisches Ereignis verursacht wird, tritt PTSD nach extrem belastenden und traumatischen Erlebnissen auf. Beide Zustände können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben, jedoch sind sie unterschiedlich in ihren Ursachen, Symptomen und der erforderlichen Behandlung.

Es ist wichtig, dass Menschen, die unter den Symptomen des Post Stress Syndroms oder PTSD leiden, rechtzeitig professionelle Hilfe suchen, um eine passende Behandlung zu erhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Quellen

• "Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) – Was ist das?" Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie“ (LINK)
• "Post Stress Syndrome: Symptoms and Treatment Options," Healthline. (LINK)
• “What Are the Differences Between PTS and PTSD?”. Dr. James Bender, Deployment Health Clinical Center (LINK)
• “Differences between PTS vs. PTSD.” The Recovery Village. Editor: Thomas Christiansen. Medically Reviewed By: Yuliya SaganLast .October 15, 2021 (LINK)