Bewältigung von Depressionen: Trennung und Umgang mit dem Ende einer Beziehung
Trennungen gehören zum Leben, doch sie sind selten einfach. Warum eine Beziehung zu scheitern droht, welche intensiven Emotionen das Ende mit sich bringt und wie du den Trennungsschmerz bewältigen kannst, erfährst du in diesem Blogartikel. Entdecke Strategien und hilfreiche Tipps, um gestärkt aus dieser schwierigen Phase hervorzugehen.
Eva-Maria Goblirsch
Vielleicht hast du es schon erlebt: Zu Beginn einer Beziehung scheint alles perfekt. Die Welt erscheint in rosa Tönen, das Herz schlägt schneller, und die Aufmerksamkeit konzentriert sich vollkommen auf die Partnerin oder den Partner. Mit der Zeit jedoch verändert sich vieles. Was anfangs von Leidenschaft und Spannung geprägt ist, kann sich zu einer tiefen, stabilen Liebe entwickeln – doch ebenso werden Eigenarten des Gegenübers deutlicher wahrgenommen, und Konflikte nehmen häufiger Raum ein.
Veränderungen in Beziehungen sind natürlich, doch nicht jedes Paar schafft es, diese zu bewältigen. Trennungen können aus unterschiedlichsten Gründen entstehen: von großen Streitigkeiten über Kommunikationsprobleme bis hin zu fehlender Intimität, abnehmender Zuneigung oder sogar Untreue. Egal jedoch, was zur Trennung geführt hat: Solche Situationen bringen oft intensive Gefühle wie Traurigkeit, Wut oder Angst mit sich. Warum eine Trennung so schmerzt und welche Wege es gibt, damit besser umzugehen, erfährst du im Folgenden.
Inhalt:
- Warum fühlen wir uns nach einer Trennung so schlecht?
- Die Phasen einer Trennung
- Wie lange dauert es, bis der Schmerz vergeht?
- Strategien gegen Trennungsschmerz
- Wann kann therapeutische Unterstützung helfen?
- Therapie allein oder als Paar – was ist sinnvoll?
Warum fühlen wir uns nach einer Trennung so schlecht?
Das Ende einer Beziehung ist für viele Menschen eine der größten Herausforderungen im Erwachsenenleben. Statistiken belegen, dass rund ein Drittel bis fast die Hälfte aller Ehen geschieden wird, und auch außerhalb der Ehe sind Beziehungsenden weit verbreitet. Trotzdem bleibt eine Trennung eine schmerzhafte Erfahrung.
Unabhängig davon, ob die Trennung unerwartet kam oder einvernehmlich entschieden wurde, bedeutet sie immer auch Verlust. Vertraute Strukturen und Rollen brechen weg, und es beginnt ein Prozess der Neuorientierung. Dazu können Konflikte und der Verlust emotionaler Unterstützung kommen, ebenso wie finanzielle oder soziale Veränderungen – beispielsweise durch einen Umzug, die Auflösung eines gemeinsamen Kontos oder den Verlust gemeinsamer Freundschaften.
Die Folge sind oft intensive, unangenehme Gefühle wie Trauer, Einsamkeit, Enttäuschung oder Ängste. Das Ende gemeinsamer Pläne und der Verlust von Stabilität können zudem das Gefühl von Kontrollverlust auslösen. Manche Menschen wissen nach einer Trennung zunächst nicht, wie es weitergehen soll. Auch Selbstzweifel treten häufig auf: Man fragt sich, ob man "genug" war oder ob man versagt hat. Selbst wenn man die Trennung selbst initiiert hat, bleibt oft der Schmerz des Loslassens.
Die Phasen einer Trennung
Jeder Mensch und jede Trennung sind einzigartig. Dennoch gibt es typische Phasen, die viele durchlaufen – auch wenn sie sich in Dauer und Reihenfolge unterscheiden können:
- Schock und Verleugnung: Direkt nach der Trennung kommt es oft zu einer Art innerem Schock. Manche versuchen, die Situation nicht wahrzunehmen oder kämpfen darum, die Beziehung zurückzugewinnen. Diese Phase kann von intensiven Gefühlen begleitet sein.
- Emotionale Verarbeitung: Wenn die Realität der Trennung akzeptiert wird, setzen oft schmerzhafte Gefühle wie Trauer, Wut, Selbstzweifel oder Hoffnungslosigkeit ein. Körperliche Symptome wie Schlafprobleme, Appetitlosigkeit oder Kopfschmerzen sind keine Seltenheit.
- Neuorientierung: Mit der Zeit nimmt die Intensität der Gefühle ab, und es wird möglich, wieder an die Zukunft zu denken. Positive Gedanken über das eigene Leben und manchmal sogar über die vergangene Beziehung gewinnen Raum.
- Neuanfang: In der letzten Phase kann der Fokus auf den Aufbau eines neuen Lebens gerichtet werden. Neue Kontakte, Aktivitäten und Perspektiven entstehen, und die Trennung wird als abgeschlossen wahrgenommen.
Wie lange dauert es, bis der Schmerz vergeht?
Die Dauer der Verarbeitung ist individuell und von mehreren Faktoren abhängig:
- Vergangene Erfahrungen: Wie wurden frühere Trennungen und Verluste erlebt?
- Persönlichkeit: Faktoren wie Resilienz oder Optimismus beeinflussen, wie lange der Schmerz andauert.
- Beziehungslänge: Eine langjährige Beziehung hinterlässt oft tiefere Spuren.
- Soziale Unterstützung: Freunde und Familie können helfen, den Trennungsschmerz zu lindern.
Negative Auswirkungen wie finanzielle Unsicherheiten, Umzüge oder der Verlust von Freundeskreisen können die Verarbeitung erschweren. Dennoch gibt es bewährte Strategien, die helfen können.
Strategien gegen Trennungsschmerz
- Zeit nehmen: Es gibt keine feste Dauer, die bestimmt, wann es dir wieder besser geht. Sei geduldig mit dir selbst und setze dich nicht unter Druck. Es ist hilfreich, Erinnerungsstücke beiseitezulegen oder eine vorübergehende Kontaktsperre einzuhalten.
- Gefühle zulassen: Schmerz und Trauer sind unvermeidlich und gehören zum Heilungsprozess. Anstatt sie zu verdrängen, solltest du sie annehmen – ob durch Weinen, Schreiben oder das bewusste Benennen deiner Emotionen.
- Ablenkung suchen: Beschäftige dich mit Aktivitäten, die dir Freude bereiten, auch wenn es anfangs schwerfällt. Ablenkung hilft, die Gedanken zu ordnen und neue Energie zu schöpfen.
- Soziale Kontakte pflegen: Freunde und Familie sind eine wertvolle Unterstützung. Vertraue dich ihnen an und verbringe Zeit mit ihnen, um dich nicht allein zu fühlen.
- Selbstwert stärken: Nutze die Gelegenheit, dir deiner Stärken bewusst zu werden. Gönn dir regelmäßig etwas Schönes – sei es ein Spaziergang, ein neues Hobby oder etwas anderes, das dir Freude bereitet.
- Alkohol und Drogen meiden: Substanzen können den Schmerz kurzfristig betäuben, erschweren jedoch langfristig die Verarbeitung und schaden deiner Gesundheit.
Wann ist therapeutische Unterstützung sinnvoll?
Herzschmerz ist eine normale Reaktion auf das Ende einer Beziehung und klingt meist mit der Zeit ab. Wenn der Schmerz jedoch über Wochen oder Monate hinweg anhält oder sich in depressive Symptome, Antriebslosigkeit oder starke Ängste wandelt, kann professionelle Hilfe sinnvoll sein.
Therapeutische Unterstützung gibt es beispielsweise bei psychosozialen Beratungsstellen oder durch Selbsthilfegruppen. Für schwerwiegendere Belastungen kann eine Psychotherapie sinnvoll sein, um die Trennung zu verarbeiten und neue Perspektiven zu entwickeln. Die Kosten für eine solche Therapie werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
Therapie allein oder als Paar – was ist sinnvoll?
Eine Paartherapie eignet sich vor allem, wenn beide Partner an der Beziehung arbeiten wollen. Sie hilft, Konflikte zu klären und gemeinsam Lösungen zu finden. Ist die Trennung jedoch bereits vollzogen und steht die individuelle Verarbeitung im Vordergrund, ist eine Einzeltherapie meist die bessere Wahl.
Unterstützung finden
Amayu bietet dir professionelle Unterstützung bei der Bewältigung von Trennungsschmerz. Mit individuellen Online-Sitzungen, hilfreichen Ressourcen und einer einfühlsamen Community begleiten wir dich auf deinem Weg zu neuer Stärke und Klarheit. Entdecke Möglichkeiten, deinen Schmerz zu verarbeiten und dich wieder auf ein erfülltes Leben auszurichten – Schritt für Schritt.
Quellen & weiterführende Links
- S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie Bipolarer Störungen
- http://www.leitlinie-bipolar.de/wp-content/uploads/2020/05/S3_Leitlinie-Bipolar_V2.1_Update_20200504.pdf)
- ICD-10: Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. 10. Revision
- https://www.psychenet.de/de/psychische-gesundheit/informationen/bipolare-stoerungen.html
- https://dgbs.de/
- https://gesund.bund.de/bipolare-stoerung
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